Bild 1: Siegel Günther von Salza etwa 1272 aus HISTORIA MONASTERII VOLCOLDERODENSIS DIPLOMATICA (Repro: Dieter Deubner)








Ist der Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza ein Langensalzaer?


Ausgewählte Beiträge zum Leben Hermann von Salzas - Teil XXVII/7

Am Pfingstabend dem 6. Juni 1210 wurde Hermann von Salza zum 4. Hochmeister des Deutschen Ordens in Akkon gewählt. So schreibt es Simon Grunau, ein Dominikanermönch, in seiner Preußischen Chronik. Es ist die einzige mir bekannte datierte Angabe dieser Hochmeisterwahl. Somit können wir in diesem Monat Juni des Jahres 2010 den achthundertsten Jahrestages dieses Ereignisses begehen. Leider hat sich der Deutsche Orden immer noch nicht festgelegt wann für ihn diese Wahl stattfand, aber im Jahre 2009 ist auch nicht seiner möglichen Wahl zum Hochmeister gedacht worden.

Es ist ja mit der Herkunft nicht anders. Doch für uns Langensalzaer ist Hermann von Salza unser Landsmann und ich habe einen weiteren Beweis gefunden, den ich heute vorstellen möchte.

In der HISTORIA MONASTERII VOLCOLDERODENSIS DIPLOM ATICA aus dem Jahre 1753 (gefunden bei Google Books) wird auf der Seite 762 über die Bestimmung des Klosters Volcolderode [heute Volkenroda] berichtet, für das von Günther von Salza 1272 vollendete Hospital St. Georgi einen Mönch zur Betreuung der armen Menschen bereitzustellen.

"§. XXXIII. A. 1272. in crastino inventionis S. Crucis, Simon Episcopus Paderbornensis, hospitali S. Georgii in Salza auxilio suo praesentibus decem dies indulgentiarum condonat. Datum in Hein. Formulam integram adferre non est operae. …

§. xxxiv. Eodem anno die S.Bernhardi Guntherus de Salza hospitale civitatis Salzensis monasterio nostro non ordinandum solum, sed & utendum fruendum, donavit, de qua re testatur hoc diploma. …"

Im gleichen Kapitel findet sich eine Aufstellung von Siegeln und darunter auch das Siegel des im Text erwähnten Günther von Salza.

Im Berliner Wappenbuch aus dem Jahr 1460 wird ein Wappen des Hochmeisters Hermann von Salza gezeigt, welches eine der ältesten Abbildungen von Hochmeisterwappen darstellt. Auch wenn das Wappen gespiegelt ist, findet sich doch eine sehr große Übereinstimmung zwischen dem Widderhorn im Siegel des Günther von Salza und dem Wappen des Hochmeisters Hermann von Salza im Berliner Wappenbuch. Das Bild 2 ist aus http://freenet-homepage.de/heckmann.werder/Wappen.htm. Marie-Luise Heckmann überschreibt ihre Webseite: Überlegungen zu einem heraldischen Repertorium an Hand der Hochmeisterwappen des Deutschen Ordens. - Frau Heckmann war Teilnehmerin an der Tagung in Bad Langensalza im Herbst 2009. Ich möchte mich bei ihr für die Unterstützung bedanken.

Da bei meinen "Ermittlungen" zur Herkunft Hermanns von Salza bei dem überwiegenden Teil der Quellen vom Geburtsort [Langen]Salza ausgegangen wird, sollte diese graphische Übereinstimmung des Widderhorns auf Siegel und Wappen eine zusätzliche Bestätigung dafür sein.

Dieter Deubner

Bad Langensalza Juni 2010



Bild 2: Hochmeisterwappen aus dem Berliner Wappenbuch von 1460. (Repro: D. Deubner)


Bild 3: Das Wappen unseres Hochmeisters (Gespiegelt: D. Deubner)